Gründungsgeschichte
aQuaTox-Solutions wurde gegründet, um Lösungen für den rasch wachsenden Bedarf an Alternativen zu konventionellen Tests mit Tieren, speziell Fischen, in der Gefahrenabschätzung von Chemikalien und Umweltproben für Industrie und Behörden zu bieten.
Striktere Regeln für die Zulassung von Chemikalien, wie z.B. unter REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals), sowie wachsender öffentlicher Druck, haben zu einem erhöhten Interesse an alternativen bzw. tierfreien Methoden für die Gefahrenabschätzung von Chemikalien geführt – ein Gebiet auf welchem die Gründer von aQuaTox-Solution seit Jahrzehnten führend tätig sind. Als Teil des Departements für Umwelttoxikologie (Utox) an der Eawag waren sie massgeblich der Etablierung des Fisch-Embryo-Akut-Toxizitätstest (FET) als OECD Richtlinie beteiligt (OECD 236, seit Juli 2013 in Kraft). Zudem haben die Gründer von aQuaTox-Solutions im Rahmen Eawag-geführter Projekte eine in vitro, bzw. fischfreie Methode für das Vorhersagen akuter Fischtoxizität entwickelt – dem sogenannten RTgill-W1 Zelllinientest, welcher auf der Kiemenzelllinie der Regenbogenforelle basiert. Wie der FET zeigt auch dieses Verfahren eine sehr gute Korrelation mit dem akuten Fischtoxizitätstest, bedarf aber – anders als der FET – keinerlei Fische mehr. Der RTgill-W1 Zelllinientest wurde kürzlich von einer internationalen Expertengruppe der ISO gutgeheissen und es laufen Bemühungen zur Adoption durch die OECD.
Neben alternativen Teststrategien für die Gefahrenabschätzung von Chemikalien auf Fische, arbeiten die Gründer von aQuaTox-Solutions an einem Effekt-orientierten Monitoringsystem für Oberflächengewässer, welches sich auf molekulare Methoden stützt. Durch bestimmte Biomarkergene können subletale Effekte in Fischen und Fischzelllinien gemessen und so Schlüsse zur Gesundheit des Fisches oder der Wasserqualität gezogen werden. Diese Tests wurden bereits erfolgreich bei i) der Evaluierung der Effekte von Mikroverunreinigungen, welche durch Abwasserbehandlungsanlagen in Schweizer Flüsse gelangen, und ii) der Evaluierung der Effizienz neuer Reinigungsmethoden (wie z.B. Ozonung) in Abwasserbehandlungsanlagen angewendet. Dies zog das Interesse vieler Umweltbehörden auf sich.